Digital Grenzen überschreiten – Erasmus meets Minecraft

Die Erasmus-Teilnehmer mit OB Glatthaar

SchülerInnen der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim entwickeln als Erasmus-Projekt in Kooperation mit ihren Partnerschulen in Odry (Tschechien) und Borgomanero (Italien) Escape-Rooms im beliebten Online-Computerspiel Minecraft

Schon im Februar durfte die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim ihre Gäste aus Odry (Tschechien) und Borgomanero (Italien) zum offiziellen Startschuss des Erasmus-Projekts begrüßen, das insgesamt bis Mai 2026 dauern wird und zwei Gegenbesuche in Tschechien und Italien vorsieht. Ziel ist die Erstellung sogenannter Escape-Rooms in der bei Jugendlichen überaus beliebten Plattform Minecraft, das heißt also Räume, in denen man Aufgaben erledigen und Rätsel lösen muss, um wieder aus dem Raum herausgelassen zu werden.

Insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler aus drei Nationalitäten arbeiteten eine Woche lang zusammen daran, sechs verschiedene Escape-Rooms zu programmieren. Dabei erarbeiteten sie zunächst in gemischten Gruppen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern im Hinblick auf Kultur, Sprache, Politik, Schulwesen, etc., um Inhalte für die Aufgaben zu generieren. Diese wurden anschließend kreativ „verpackt“ und zum Teil jetzt schon in die jeweiligen Escape-Rooms hineinprogrammiert. Dabei entstanden beeindruckende Welten – wie zum Beispiel Geheimgänge hinter dem Brandenburger Tor oder unter dem Kolosseum in Rom oder ein Experimentierfeld zur Darstellung physikalischer Gesetzmäßigkeiten.

„Das Projekt ist eine großartige Gelegenheit, unsere digitalen Fähigkeiten zu erweitern und gleichzeitig mit Schülern aus verschiedenen Ländern zu arbeiten“, erklärt Julius, ein Schüler der Gewerblichen Schule, der aktiv am Projekt beteiligt ist. „In Minecraft können wir unsere Kreativität voll ausleben und spannende Rätsel entwerfen, die die Teilnehmer dazu anregen, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu helfen.“

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell sich Sprachbarrieren auflösen, wenn man sich auf ein gemeinsames Projekt konzentriert“, erklärt Frau Thomann, die das Erasmus-Projekt an der Gewerblichen Schule mitbetreut.

Nach den intensiven Arbeitsphasen an den digitalen Escape Room stand für die SchülerInnen wurden auch eine Reihe kultureller Aktivitäten angeboten. Neben den Besichtigungen der historischen Städte der Region, allen voran natürlich Bad Mergentheim und Weikersheim, aber auch Rothenburg ob der Tauber und Würzburg, stand auch die Verkostung von Schneeballen und lokalen Speisen auf dem Programm. Ein Nachmittag beim Bowling sorgte für viele Lacher und lockere Gespräche, und beim gemeinsamen Kochen konnten die Schüler ihre kulinarischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und gleichzeitig neue Freundschaften knüpfen.

„Beim Kochen hatten wir die Gelegenheit, uns auf eine ganz andere Weise kennenzulernen“, sagt Mira, eine Schülerin der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim. „Es war toll, zusammen zu arbeiten und gleichzeitig verschiedene Rezepte aus unseren Heimatländern auszutauschen. Es fühlte sich an wie ein großes Familienfest.“

Das Erasmus-Projekt zeigt, wie effektiv digitale und kulturelle Aktivitäten kombiniert werden können, um sowohl die beruflichen Fähigkeiten der SchülerInnen zu fördern als auch ihre interkulturellen Kompetenzen zu erweitern. „Es geht nicht nur um den digitalen Escape Room“, betont Herr Beiersdorf, ein Lehrer der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim. „Es geht darum, den Schülern zu zeigen, wie wichtig Zusammenarbeit, Kommunikation und gegenseitiger Respekt sind – sowohl im digitalen Raum als auch im persönlichen Austausch.“

„Ich habe nicht nur meine Programmierfähigkeiten verbessert, sondern auch viele Freunde gewonnen, die ich sonst wahrscheinlich nie getroffen hätte“, sagt Nico, ein Schüler der Gewerblichen Schule. „Das Projekt ist eine einmalige Gelegenheit, Neues zu lernen und dabei Spaß zu haben.“

Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim und die TeilnehmerInnen aus Odry und Borgomanero bedanken sich für die Unterstützung des Projekts: Bei Herrn OB Glatthaar für den netten Empfang im Rathaus mit dem fantastischen Blick vom Dach, Herrn Brunotte für die enthusiastische Stadtführung und nicht zuletzt auch Frau Moldauer vom Hotel Central, ohne deren finanzielles Entgegenkommen die Unterbringung der TeilnehmerInnen sehr schwierig geworden wäre.

Der Projekteinstieg in Bad Mergentheim war ein voller Erfolg bei allen Teilnehmenden und sie alle freuen sich schon darauf, zunächst online an den Escape Rooms weiterzuarbeiten und sich dann schon im Oktober wiederzusehen.

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