Vier Schüler des Technischen Seminarkurses am beruflichen Gymnasium der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim der Fachrichtungen Informationstechnik und Mechatronik hatten in diesem Jahr die einmalige Gelegenheit, ihre innovativen Arbeiten auf der Didacta 2025 in Stuttgart, der größten Fachmesse für Bildungswesen in Europa, vorzustellen. Die Einladung erfolgte durch das Zentrum für Schulentwicklung und Lehrerfortbildung, welches damit die herausragenden Leistungen der jungen Nachwuchstalente würdigte. Die Teilnahme wurde durch Michael Schurk, Mitarbeiter des Zentrums und Lehrkraft an der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim, initiiert. Die Unterstützung im Fach des Technischen Seminarkurses leistete er zusammen mit Thomas Beiersdorf.
Die vier jungen Entwickler präsentierten hochmoderne Projekte, die sowohl wissenschaftliche als auch praxisorientierte Aspekte vereinen:
• Louis Amon stellte eine Virtualisierung des physikalischen Versuchs einer Helmholtz-Spule vor. Diese Spule ermöglicht die gezielte Steuerung eines Elektronenstrahls durch Magnetfelder – eine wichtige Grundlage in der modernen Physik. Dieses Prinzip wird veranschaulicht in Form parametrischer Manipulationsmöglichkeiten.
• Florian Ott und Alexander Pfeil haben einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung jenes Teils der Ausstellung im Deutschordens-Schloss Bad Mergentheim geleistet, der die Lokalgeschichte der Stadt Bad Mergentheim behandelt. Sie erstellten einen interaktiven 360°-Rundgang und digitalisierten historische Exponate mithilfe eines Laser-Scanners.
• Tim Klose entwickelte den Physicx Websimulator, eine interaktive Webanwendung auf Basis von TypeScript und Next.js, die physikalische Experimente direkt im Browser simuliert. Ergänzend dazu entstand die Physicx Connect App für Android und iOS, die Gyroskopdaten des Smartphones in Echtzeit an den Websimulator überträgt, um die erfassten Bewegungen grafisch darzustellen und auszuwerten.
Die Präsentation der Schüler auf der Didacta 2025 verdeutlicht den hohen Standard der naturwissenschaftlich-technischen Ausbildung an der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim. Derlei hochspezialisierte Projekte benötigen die entsprechende technische Ausstattung wie potente Notebooks, welche die Schüler ein Jahr zur freien Verwendung erhielten, sowie die 8K-360°-Kamera Insta Pro 2 und den 3D-Laser-Scanner Shining HX. Ohne die Anschaffung genannter und vieler weiterer Technologien durch den Main-Tauber-Kreis, dem Schulträger der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim, wären Schüler um diese einmalige Chance gebracht worden. Die Förderung durch den Landkreis geht darüber jedoch noch hinaus, indem ein MakerSpace am Schulstandort etabliert werden wird. Erste bauliche Maßnahmen stehen in den Startlöchern, die wiederum nur durch die Unterstützung des Landkreises ermöglicht wurden. Nähere Auskunft erteilt Projektinitiator Michael Schurk gern auf Anfrage.
Die Teilnahme an der Didacta mit solchen zeitintensiven Projekten bedarf eines schulartspezifischen Konzepts, in dem die SchülerInnen ihren Ideen Raum geben können. Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim bietet jungen Technikbegeisterten in der 12. Klasse das Fach des Technischen Seminarkurses an. Die in dessen Rahmen entstandenen Projekte belegen, dass er eine herausragende Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler darstellt, eigenverantwortliche Forschungsarbeit zu betreiben und, bei geeigneter Themenwahl, Teile der schriftlichen oder mündlichen Abiturprüfung zu ersetzen. Zudem können die geleisteten Stunden der wissenschaftspropädeutischen Tätigkeit als Labor-Stunden für ein späteres Studium angerechnet werden. Die Anmeldung für das berufliche Gymnasium mit den Fachrichtungen Informationstechnik und Mechatronik läuft noch bis zum 1. März. Über das Sekretariat erhalten Interessierte die entsprechenden Informationen und Kontakte. Mit diesen Erfolgen unterstreicht die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim ihre Rolle als leistungsstarke und innovative Bildungsinstitution, die ihre Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der modernen Technik- und Digitalwelt vorbereitet.