Marco Teufel erzielte die Traumnote 1,0

„Nun heißt es Freiheit, mutig sein, Verantwortung zu übernehmen, aber auch Fehler zu machen.“

Marco Teufel erzielte die Traumnote 1,0.

Am Technischen Gymnasium der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim erhielten 61 Schülerinnen und Schüler ihr Abiturzeugnis und erreichten mit 2,6 im Fachbereich „Informationstechnik“ bzw. 2,3 in „Mechatronik“ ein gutes Gesamtergebnis.

in voller Erfolg

Die feierliche Zeugnisverleihung fand bereits zum zweiten Mal in der Amundhalle in Assamstadt statt und wurde von den Abiturienten Christoph Hirsch und René Acker moderiert, die durch den kurzweiligen Abend führten.

Geschichtslehrer Josef Gabel sprach für die Lehrerschaft und baute seine Rede im Stile einer Geschichtsstunde auf. Er erinnerte daran, dass in diesem Jahr 100 Jahre Weimarer Verfassung, 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Mauerfall gefeiert werden. Diese Wegmarken der deutschen Geschichten hätten allesamt mit dem Bestreben nach Freiheit zu tun. Eben diese große Freiheit liege nun vor den jungen Menschen. Gabel ging auf die Kindheit der Abiturientinnen und Abiturienten ein. Damals hätten die Eltern erstmals Grenzen aufzeigt und so den Keim der Freiheitssuche in ihnen geweckt. Aber nur indem Eltern und später die Schule gesellschaftliche Konventionen und Regeln auferlegten, sei die individuelle Entfaltung eines jeden möglich gewesen. Immer wieder seien diese Regeln in Frage gestellt worden. Dennoch habe man sein Bestes geben. „Was erwarte ich nun von einem Menschen, der sich seiner Freiheit bewusst ist?, “ fragte Josef Gabel. Er solle seinen Verstand nutzen, aber dennoch authentisch bleiben und seinen eigenen Weg gehen. Er zitierte den ehemaligen Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes sagte: „Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“ Er ergänzte Weizsäckers Worte um die Aufforderungen mutig zu sein, sich einzumischen, Fehler zu machen, damit man aus ihnen lernen könne und offen für Neues zu sein.
Die SMV dankte im Anschluss Moira Dehner,Simon Eube, Batuhan Hizyeter und Andreas Rafikow für ihr Engagement.
Nach einem kurzweiligen Spiel und frisch gestärkt am Buffet richtete Schulleiter Peter Wöhrle einige Worte an die Anwesenden und erklärte, über 99% der insgesamt erst 120.000 Jahre alten Menschheitsgeschichte sei der Mensch ohne Schule ausgekommen, woran zu erkennen sei, dass es sich bei schulischer Bildung um keine natürliche Angelegenheit, sondern um eine kulturelle Errungenschaft. Diese bringe Einschränkungen mit sich, wie morgens aufzustehen, wenn der Wecker klingelt. Wöhrle stellte die Frage in den Raum, wozu man diesen ganzen Aufwand betreibe, wenn man in Zeiten der Digitalisierung doch ganz leicht an Wissen gelange. Man müsse ein relevantes Basiswissen über sich selbst und die Welt besitzen, so der Schulleiter weiter. Wichtig sei es Wissen zu verknüpfen, einzuordnen und ein stabiles Rüstzeug für die Zeit nach der Schule zu erhalten. Dies hätten die Lehrerinnen und Lehrer versucht den Anwesenden zu vermitteln und dabei nicht alleine das Ziel „Abitur“ vor Augen gehabt.
Auch Peter Wöhrle sprach die Freiheit an, die nun auf die Abiturientinnen und Abiturienten warte. Er ergänzte aber, dass es im Leben keine Garantien gäbe. „Das Verrückte an der Freiheit ist allerdings: Man weiß nie, woran man mit ihr ist. Sie spricht keine Garantien aus, vergibt keine festen Sitzplätze, vermeidet das Deutliche. Das lineare Leben früherer Zeiten ist abgelöst durch ein Feuerwerk an Komplexität.“ Um sich in diesem neuen Leben zu Recht zu finden, sei ein solides Wissensfundament ein guter Ratgeber.
Peter Wöhrle ermutigte die Abiturientinnen und Abiturienten nach einer Phase des Feierns und Orientierens die Ärmel hoch zu krempeln, neue Ideen zu entwickeln, sich zu engagieren und aktiv Stellung in allen Zukunftsfragen zu nehmen.

Im Anschluss folgte der Höhepunkt des Abends: die Übergabe der Zeugnisse, sowie der Preise und Belobigungen. Aus der Hand von Schulleiter Peter Wöhrle sowie Oberstufenkoordinator Thomas Beiersdorf erhielten die 61 jungen Leute ihre Reifezeugnisse. Eine Schülerin und fünf Schüler erhielten für sehr gute Leistungen bis zu einem Schnitt von 1,7 einen Preis und fünf weitere für einen Schnitt zwischen 1,8-2,0 eine Belobigung.
Fast schon zur Tradition wurde der Sonderpreis der Firma ebm-papst aus Mulfingen. In diesem Jahr erhielten Marco Teufel, Luzian Uihlein und Jonas Haas für ihren hervorragenden Gesamtschnitt, sowie Moira Dehner für ihr außergewöhnliches soziales Engagement in der Schule diesen Preis. Die Vier dürfen einen Blick hinter die Kulissen der Firma ebm-papst werfen und anschließend in Niederstetten mit dem Helikopter zu einem Rundflug über ihre Heimatgemeinden abheben. Danach haben sie die Möglichkeit sich bei einem exklusiven Abendessen mit der Geschäftsleitung auszutauschen.
Für besondere Leistungen im Fächerverbund Mathematik/Physik/Technik wurde Robin Schmid mit dem Ferry-Porsche-Preis ausgezeichnet. Im Fach Mathematik wurden Luzian Uihlein und Lorena Söhner geehrt. Den Scheffelpreis für die besten Leistungen im Fach Deutsch erhielt Andreas Langolf. Daneben wurden auch Marco Teufel und Matthias Laumeyer im Fach Deutsch ausgezeichnet. In Englisch gab es ebenfalls Preise für Marco Teufel und Matthias Laumeyer, sowie für Martin Bauer. Der beste Informationstechniker war Luzian Uihlein. Die besten Mechatroniker in diesem Jahr waren Robin Schmid, Marco Teufel, Jonas Haas und Jan-Mathis Haas. Für Physik wurden Robin Schmid und Luzian Uihlein geehrt. Im Fach Chemie wurden Simon Eube und Lorena Söhner ausgezeichnet. Der Preis für Geschichte mit Gemeinschaftskunde ging an Martin Bauer und Marco Teufel, der auch den Sonderpreis für evangelische Religion bekam. Im Fach Ethik wurden Luzian Uihlein und Bathuan Hizyeter gewürdigt. Die besten Sportler waren Jonas Haas und Moira Dehner. Im Fach „Sondergebiete der Technik“ gab es eine Auszeichnung für Nele Derr. Lorena Söhner, Marco Teufel und Steffen Sauer erhielten einen Preis für ihre Spanischleistungen. In Wirtschafslehre gab es zwei Auszeichnungen: Marco Teufel und Jan-Mathias Haas. Erstmals gab es auch einen Geschenkgutschein für die vier Prüfungsbesten, den der Rotary Club stiftete. Diese gingen an Marco Teufel, Robin Schmid, Jonas Haas und Luzian Uihlein
Am Ende folgte die Rede des diesjährigen Scheffelpreisträgers Andreas Langolf. Er beschäftigte sich in seiner Rede mit der Sprache. Sie sei ein Instrument, das es den Menschen ermögliche miteinander zu kommunizieren und Gedanken in Worte zu fassen. Lesen und Schreiben seien die Grundlagen menschlicher Bildung. So könne man der Nachwelt in schriftlicher Form seine Gedanken hinterlassen. Andreas Langolf bezog sich dabei auch auf die diesjährige Abiturlektüre „Faust. Der Tragödie erster Teil.“ Er zitierte aus Fausts Eingangsmonolog: „Da steh ich nun, ich armer Tor. Und bin so klug als wie zuvor!“ Er widersprach Fausts Meinung und sagte, man hätte sich in den vergangenen drei Jahren sehr wohl entwickelt und sei klüger geworden. Kritisch betrachtet er die veränderten Kommunikationsgewohnheiten der Gegenwart. Häufig spiele man lieber am Handy als ein nettes Gespräch mit seinem Gegenüber zu führen. Für die Abiturientinnen und Abiturienten beginne nun ein neuer Lebensabschnitt, in der die Sprache aber ein steter Begleiter bleibe. Bei jeder Kontaktaufnahme solle man sich über die Art und Weise, wie man jemanden anspreche, bewusst sein. Er schloss seine Rede mit den Worten Matthias Claudius´: „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“
Abschließend folgten die Schlussworte der Moderatoren und so ging ein schöner Abend und zugleich drei Jahre am Technischen Gymnasium Bad Mergentheim zu Ende.

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