Am Freitag, dem 12.07.2024, unternahmen verschiedene Klassen der Gewerblichen Schule in Bad Mergentheim eine beindruckende Gedenkstättenfahrt in die Gedenkstätte Buchenwald. Trotz des anhaltenden Regens während der gesamten Hinreise, klarte es bei der Ankunft in der Gedenkstätte plötzlich auf, und das Wetter blieb bis zur Rückfahrt trocken.
Die Führung durch die Gedenkstätte Buchenwald wurde vom fachkundigen Pfarrer Karl Gerlinger geleitet, der seit fast 40 Jahren Führungen durch die Gedenkstätte durchführt. Mit seiner tiefgehenden Art erklärte er den Schülern diesen Ort des nationalsozialistischen Unrechts. Dabei zog er mit Nachdruck immer wieder Parallelen zu den aktuellen Gefährdungen der Demokratie und betonte, dass wir nicht für die Verbrechen des Nationalsozialismus schuldig seien, jedoch die Verantwortung tragen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen dürfen. Zudem sei es unsere Pflicht, der Opfer zu gedenken und ihre Geschichten zu bewahren.
Ein besonderes Augenmerk legte Herr Gerlinger auf den Schriftzug am Eingang des ehemaligen Konzentrationslagers: “Jedem das Seine”. Er erklärte detailliert, wie die Nationalsozialisten einen Grundsatz, der jahrtausendelang in der Philosophie für Gerechtigkeit stand, auf perverse Weise verdrehten, um ihre eigenen grausamen Ziele zu rechtfertigen.
Während der Führung zeigten sich viele Schüler sehr interessiert und überhäuften die Lehrer mit Fragen. Besondere Betroffenheit rief bei den Schülern der Bunker als Ort der grausamen Folter sowie das Krematorium mit seinem unterirdischen Hinrichtungsraum hervor.
Nach der bewegenden Führung besuchten die Schüler noch die Ausstellung in der Gedenkstätte. Diese bot einen tiefen Einblick in das Leben und Leiden der Häftlinge sowie die unmenschlichen Bedingungen im Lager.
Im Anschluss hatten die Schüler noch zwei Stunden zur freien Verfügung in der nahegelegenen Stadt Weimar, die nicht nur für die erste deutsche Demokratie steht, sondern auch als Heimatstadt von Goethe und Schiller bekannt ist.
Die Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald hinterließ bei den Teilnehmern einen bleibenden Eindruck und rief eindringlich in Erinnerung, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen und sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Denn diese sind nicht selbstverständlich.