Aktionstag zum Thema „Nahrungsberufe erkunden“38 interessierte Schüler von 8. Klassen nahmen teil.
In Zusammenarbeit mit der Fleischerinnung des Main-Tauber-Kreises, der Kreishandwerkerschaft Tauberbischofsheim und der Innungskrankenkasse (IKK) liefen die Vorbereitungen zum diesjährigen Aktionstag bereits seit Wochen. Die beiden Fachlehrerinnen Susanne Thienel und Kerstin Lanig-Wyes überlegten sich gemeinsam mit dem „Frauenstammtisch“ des Fleischerhandwerks insgesamt sechs Stationen, die den Jugendlichen die Vielfalt der Nahrungsberufe aufzeigen sollten. In der Fleischer-Werkstatt erhielten die Schüler durch den praktischen Fachlehrer Friedrich Albrecht eine kurze Einführung in die Gerätschaften, die Hygiene und die Arbeitssicherheit, bevor sie selbst unter Anleitung der Auszubildenden des zweiten Lehrjahres Weißwürste füllten und abbanden.
Zur Weißwurst gehört natürlich gutes Laugengebäck. Dies in Form eines Ferraris selbst herzustellen, machte den Jugendlichen viel Spaß. Fachlehrer Erwin Wittlinger und seine Lehrlinge aus dem ersten Lehrjahr hatten aber noch mehr vor. Denn nach einem deftigen Essen sollte noch ein süßer Abschluss folgen. Schnell war das Blätterteiggebäck geformt und in den Ofen geschoben, so dass die Räume der Duft von Frischgebackenem durchzog.
Informationen aus erster Hand gab es an der nächsten Station. Diese betreuten Ausbildungsbotschafter des Fleischer- und Bäckerhandwerks, denen Fragen zur Ausbildung in den vier Berufen Fleischer, Bäcker, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei oder Bäckerei) gestellt werden konnten. Wichtige Hinweise von den Berufsschülern Erik Deckert, Larissa Weber und Stefanie Weiß für etwaige künftige Lehrlinge, die ehrlich und glaubhaft vermittelt wurden, rundeten diesen Baustein ab.
Bevor eine Ausbildung beginnen kann, steht zunächst die Bewerbung und das Bewerbungsgespräch auf der Tagesordnung. „Was ist bei einer Bewerbung für einen Handwerksberuf zu beachten“ und „Welche Veränderungen in meiner Versicherung sind dabei wichtig“, lauteten zentrale Fragen. Die Antworten darauf lieferte Matthias Müller von der IKK auf interessante Weise.
Station 5 bot dann nicht nur etwas Praktisches, sondern auch etwas fürs Auge. Im gläsernen Verkaufsraum zeigten Ester Knebel von der Metzgerei Eisenhauer und Olga Steinepreis aus dem zweiten Lehrjahr originelle und vor allem appetitanregende Partysnacks. Außerdem leiteten sie Schüler und Lehrer an, diese Highlights für eine Party zuzubereiten.Mit viel Hingabe machten sich die Jugendlichen ans Werk. Dass hierbei Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt sind, bemerkten sie bald, ließen ihrer Kreativität aber freien Lauf. So wurden im Verkaufsraum echte „Hingucker“ produziert, die nach dem „Snack-Fotoshooting“ sofort verzehrt werden durften.
Bei einem Aktionstag zum Thema „Nahrungsberufe“ muss nie jemand Hunger leiden. Aus diesem Grund wurden die Gäste zwischendurch immer wieder vom Bewirtungsteam mit belegten Broten, Käsespießen und Getränken versorgt. Der Aha-Effekt dabei war, dass die Wurst nach einer eigens kreierten Rezeptur von den Fleischer-Azubis im zweiten Lehrjahr in einem Projekt selbst hergestellt wurde.
Doch wie sieht der Alltag eines Azubis im Betrieb aus, lautete eine nicht unwesentliche Frage, die Jürgen Sendelbach, Obermeister der Fleischerinnung, kompetent an der letzten Station beantwortete.
Beim abschließenden Mittagessen durften die Schüler ihre selbst hergestellten Produkte probieren.
„Das war ein ganz toller und interessanter Tag“, lautete das Resümee eines Schülers. Alle waren sich einig, dass eine solche Veranstaltung gern wiederholt werden sollte.