Mit Energie zum staatlich geprüften Techniker
„Elektrotechnik ist kein Beruf, sondern eine Berufung“, so lautete die Aussage des Besucherführers der Kraftwerke der Grimselwelt im Berner Oberland. Sieben Schüler und zwei Lehrkräfte der Technikerschule der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim machten sich auf den Weg die Kraftwerke von Luzern und Umgebung zu erkunden.
Neben den technischen Inhalten wurden auch kulturelle und historische Aspekte der Schweiz erkundet.Die Studienfahrt begann mit einer Stadtbesichtigung von Zürich, wo sich die Gruppe erstmals versuchte an den Schweizer Dialekt zu gewöhnen.Der zweite Tag war sehr heiß, so dass einige dem Vierwaldstättersee den Vorzug gegeben hätten. Für den Besucherführer der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) in Luzern-Ratshausen schien es keine leichte Aufgabe zu werden. Bei der Stromwelt gab es Erläuterungen zum europäischen Netzverbund. Im Anschluss konnte jeder seinen eigenen Energieverbrauch erfahren. Nach einer kleinen Pause ging es weiter zur Besichtigung des Wasserkraftwerks Rathausen. Reparaturarbeiten ermöglichten uns dabei tiefere Einblicke. Mit überspringender Motivation ging der Besucherführer mit der Gruppe in die Netzleitstelle, dem Herzstück der Zentralschweizerischen Energieversorgung.
Der Höhepunkt der Studienfahrt war der Besuch der Kraftwerke Oberhasli (KWO) im Berner Oberland. Die KWO ist das Kraftwerk Nummer eins im Alpenraum. Ein Kraftwerk zum Begreifen und Erleben. Bereits auf der Fahrt von Luzern zu den Kraftwerken Innertkirchen 1 und Grimsel 2 wurden die Grundbedingungen der Stromproduktion deutlich. Es wurde ein Höhenunterschied von über 1300m bewältigt. Aus dem Gebirge schoss an vielzähligen Stellen das Wasser. Angekommen am Firmensitz der KWO in Innertkirchen erfuhr die Gruppe, dass 60 Prozent der Schweizer Stromproduktion aus dieser heimischen Energiequelle entstammen. Zunächst wurden Fragen über die Nachhaltigkeit dieser sauberen Stromerzeugung im Einklang mit der Natur beantwortet, bevor es zum ersten unterirdisch bebauten Kraftwerk der Schweiz, dem Kraftwerk Innertkirchen 1, ging. Nach den ersten technischen Informationen ging es weiter zum Kraftwerk Grimsel 2, das durch einen 3 km langen Stollen erreicht wird. Die KWO betreibt hier 5 Turbinen, welche 350 MW pro Jahr erbringen. Grimsel 2 ist als Umwälzwerk konzipiert. Diese können als Generatoren oder Pumpen betrieben werden. Zu Spitzenenergie sind eine oder mehrere Maschinen am Netz. Bei geringem Strombedarf werden die Maschinen zum Zurückpumpen des Wassers eingesetzt. Mit Stollenfahrzeugen ging es weiter zu einer Kristallkluft, die bei Arbeiten zum Kraftwerk entdeckt wurde. Wieder angekommen in der frischen Bergluft der Grimselwelt führte uns der Bergführer in die nahegelegene Staumauer Räterichsboden. Abgerundet wurde der Tag vom Besuch der Aareschlucht, einem 1400 m langen und 200 m tiefen Naturwunder. Über Stege und Tunnels durchwanderte die Gruppe mühelos die imposante Schlucht.
Am folgenden Tag führte eine Stadtbesichtigung durch Luzern an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Fehlen durften dabei natürlich nicht die Informationen über die Kapellbrück und die Museggmauer, sowie dem Löwendenkmal oder dem Nadelwehr. Der Hausberg Pilatus äußerte sich an diesem Tag mit Donnergrollen.Am letzten Tag besichtigte die Gruppe den Rheinfall von Schaffhausen, der die Energie des Wassers nochmals eindrucksvoll offerierte.
Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim bietet seit Jahren erfolgreich die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker mit dem Schwerpunkt Datentechnik an.