BASF-Besichtigung des Werks in Ludwigshafen mit dem Chemiekurs TG 13 und TG/ITG 13
Nach einer zweistündigen Busfahrt haben wir das Besucherzentrum des BASF-Werks in Ludwigshafen erreicht. Dort bekamen wir zunächst eine interessante Führung durch die Ausstellung. Diese begann im 1. Stock mit dem Thema „Chemie im Alltag“. Es erwarteten uns Duftproben, Farbstoffe, eine Wasserstoffrakete, ein interaktives Periodensystem, das alle Elemente „greifbar“ macht und vieles mehr.
Der Chemiestudent, der uns an diesem Tag begleitete, erläuterte uns an einigen Beispielen, wie chemische Prozesse den Alltag prägen und führte uns z.B. die Wirkungsweise des in der Windel enthaltenen Superabsorbers vor, der dafür verantwortlich ist, dass der Babypopo schön trocken bleibt.
Über die Geschichte der BASF (der Badischen Anilin- und Sodafabrik) konnten wir uns im 2. Stock informieren: 1865 bis heute – die BASF im Wandel der Zeit.Eigentlich entstand die Firma durch das Recycling des „Mülls“ der Leuchtgasfabrik von Friedrich Engelhorn, der aus dem anfallenden Steinkohleteer Farbstoffe gewann. Von nun an wuchs die Firma rasant bis sie heute in Ludwigshafen das größte zusammenhängende Chemieareal der Welt darstellt.
Hauptproduktionszweige sind heute die Kunststoffe Polystyrol, Styropor, Polyamid und Polyethylen.Im 3. Stock zeigte uns der Student den Ablauf der Herstellung von verschiedenen Produkten und wir bekamen einen Einblick in ihren Recycling-Kreislauf. Aus den Ausgangsprodukten Rohöl und Erdgas entstehen bei der BASF Produkte wie Kunstfasern für Bikinis … oder auch Schuhsohlen, Autolacke, Dämmstoffe, Kunststoffe für Kaffeemaschinen, Bohrmaschinen, Dübel, Staubsauger …Im letzten Stockwerk bekamen wir dann anhand eines übersichtlichen interaktiven Plans einen Überblick über die Größe des Werks in Ludwigshafen – wir erfuhren zum Beispiel: „wie groß ist das Werk im Vergleich zu Berlin?“ Das Ergebnis war beeindruckend.In den Laboren der BASF werden ständig neue Produkte entwickelt und ausprobiert. Am Frisurenautomaten im Besucherzentrum konnten wir die neuesten Gel- und Sprayfrisuren mit den neu entwickelten Haargelen und Haarsprays selbst ausprobieren.
Nach der Führung durch das Besucherzentrum „durfte“ nun jeder von uns Schutzhelm und Schutzbrille tragen, damit wir das Werk besichtigen konnten. Um im über 10 km2 großen Areal alles sehen zu können, fuhren wir größtenteils mit dem Bus.Ausgestiegen sind wir zum Beispiel beim Lufttrennwerk, bei dem wir auch die Zentrale anschauen konnten. Dort wurde uns auch ein spannender Versuch mit dem Luftbestandteil Stickstoff gezeigt, der elastische Kunststoffe spröde machte und einen aufgeblasenen Luftballon sich zusammenziehen ließ.Den Steamcracker – das Herzstück der Firma, die größte Anlage im Werk Ludwigshafen – bekamen wir danach zu sehen. Zuerst als überschaubares Modell und dann auch noch in Original mit dem Bus.Am Ende wurden wir zu einem wirklich gelungenen Abschluss in die Betriebskantine eingeladen.Fazit:Für Chemiebegeisterte und Chemieinteressierte lohnt sich die Besichtigung auf jeden Fall. Da es sehr gut und ausführlich erklärt wurde, ist es auch für „Nicht-Chemiker“ verständlich. Maximiliane Merkert und Sarah Randolt